Mein Geist soll unter euch bleiben

Heiner Schubert

Mein Geist soll unter euch bleiben.
Fürchtet euch nicht.
Haggai 2,5

 

Der Profet Haggai richtet dieses Wort um 520 v. Chr. aus. Das ist einfach sehr lange her.

Mit Recht kann man sich fragen, was uns das heute noch angeht. Es gab und gibt eine berechtigte Zurückhaltung, Worte der Bibel zu rasch auf sich selbst zu beziehen.

Zu Hilfe kommt uns Haggai selbst: es ist Gottes Geist, der ein totes Wort zum Leben erweckt. Wenn Gott selbst durch einen Satz aus der Bibel zu uns spricht, wird das In der Vergangenheit gesprochene Wort für mich zur Gegenwart.

Gott nimmt gerne durch die Bibel mit uns Kontakt auf. Darum ist es gut, die Bibel zu lesen und sie zu kennen. Papst Franziskus schlug kürzlich vor: 5 Minuten am Tag. Angela Merkel sagte vor einigen Jahren an der Uni Bern auf die Frage einer Studentin, ob man Angst vor dem Islam haben müsse: „Seien Sie ruhig etwas bibelfest“. Für den Dialog ist es wichtig zu wissen, wo man steht.

Furcht, sagt Haggai, verzieht sich, wo Gottes Geist gegenwärtig ist. Das ist ein sehr gutes Beispiel für ein Wort, das seine Frische behalten hat. Fast alle Menschen kennen Angst, die verhindert, abstellt und mundtot macht. Fast alle Menschen machen auch die Erfahrung, dass etwas ihnen hilft, sich nicht von der Angst blockieren zu lassen. Dieses Etwas ist eine Kraft, die von Gott kommt. So wie wir Angst nicht aus eigener Kraft loswerden, schließt sich uns ein Wort nur auf mit Gottes Hilfe. Gottes Geist hilft uns, unsere Angst zu überwinden. Gottes Geist hilft uns, die alten Worte, die durch die Bibel zu uns kommen, zu verstehen. Beides ist fruchtbar. Auch das ist ein Zeichen dafür, dass Gott am Werk ist.

 

Heiner Schubert

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