Rundbrief Don Camillo | November 2022

Liebe Freundinnen und Freunde,

in der Bibel ist häufig von Schuld und Sünde die Rede. Ich höre die Begriffe nicht mehr oft in Gesprächen über den Glauben. Dass Verstösse gegen eine bürgerliche Moral mit Sünden gleichgesetzt werden, ist zwar nicht vorbei, aber doch weniger verbreitet als früher. Denn Schuld und Sünde meint etwas anderes, so wie die Bibel die Begriffe verwendet: Einzelne oder Gruppen erkennen, dass sie sich ins Abseits manövriert haben oder in Sackgassen gelandet sind. Überzeugt von eigener Grossartigkeit oder schlicht aus Gedankenlosigkeit gerieten sie in die Bredouille, weil sie meinten, es gehe auch ohne Gott. Sich Gottes zu erinnern und ihn anzurufen, ist das Bekenntnis, am Ende der eigenen Möglichkeiten angelangt zu sein.
Es ist Teil des Wesens des gemeinschaftlichen Lebensentwurfs, alles von Gott zu erwarten und auf Ihn hin zu leben. Leider geraten auch wir immer wieder in die Falle der Selbstüberschätzungen, in die Fänge der Ängste oder sind enttäuscht über das, was ist und über die, die wir nun einmal sind. Gott sei Dank, haben wir Sie und Euch; Gott sei Dank, haben wir einander. Wir sehen aneinander Gott am Werk. Wir sind einander Ermutigung, dass Er, der Geber allen Lebens, mit uns durch diese unwegsamen Zeiten geht. Wir sind einander, als Leserinnen und Leser dieses Briefes, die Hoffnung, die lebendig geworden ist, dass Sein Reich gekommen ist, mitten unter uns. Wo wir Gefahr laufen, uns zu verheddern in den tausend Fäden dieser Zeit, sind wir einander Erinnerung, auf der Spur zu bleiben, auf die uns der Auferstandene gerufen hat.
Ich wünsche Ihnen einen hellen Advent. Wieder werden wir davon singen, wie das Licht in die Welt kam und wie die Finsternis es nicht überwinden konnte. Ich freue mich, Sie dabei an unserer Seite zu wissen und uns an Ihrer.

Heiner Schubert

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