Wir stellen uns vor
Menschen wie Du und ich. Begnadet.
Don Camillo ist eine Erfindung. Zum Leben erweckte die Figur des italienischen Priesters der Schriftsteller Giovanni Guareschi. Wir nennen uns nach dieser Figur, weil auch wir zum Leben erweckt wurden, unerwartet und unverdient von dem, der uns in dieses Leben rief: Jesus Christus. Dass Don Camillo (der Priester) auch noch humorvoll, tatkräftig und hingegeben ist, passt uns. Bis zum heutigen Tag.
Auszug aus der Charta
Was uns ausmacht
Alles beginnt mit Christus, der ins gemeinsame Leben ruft.
In einer Kommunität wagen Menschen, zusammen zu hören, ob der Ruf sich bestätigt. Er muss sich
bestätigen in dem Sinne, dass beim Mitglied mit der Zeit sich die Gewissheit einstellt, die Lebensform und den Lebensort gefunden zu haben, zu dem es berufen ist.
Eine Gemeinschaft ist stetem Wandel unterworfen. Was für die Gemeinschaft als Ganzes gilt, gilt
auch für das einzelne Mitglied. Gemeinsames Leben muss immer wieder aufscheuchen, das Ziel
nicht aus den Augen zu verlieren und weiterzugehen.
Auf diesem Weg kann ich lernen, mich selbst und die anderen anzunehmen. Ich wachse auf das Bild
hin, das Gott von mir hat. Die Weggefährten helfen mir, zu entdecken, was Er in mich gelegt hat.
Auf diesem Weg entdecken wir, dass wir der anderen erst wirklich begegnen in Christus. Darum
braucht dieser Weg viel Zeit.
Seit Beginn verstand die Kirche sich als Wächterin. Darum steht auf manchen Kirchtürmen ein
Hahn. Jesus ruft Menschen, weil er Wächterinnen und Wächter braucht. „Wächterin, Wächter sein“
ist ein Bild für die Aufgabe derer, die an Christus glauben.
Gemeinsames Leben ist kein Selbstzweck. Es muss der Kirche dienen und der Gesellschaft.
Unsere Lebensweise, unsere Arbeit und unser Feiern sollen davon zeugen, dass wir gehört haben
und glauben, dass Jesus Christus gegenwärtig ist, uns seinen Frieden schenkt und uns den Weg zum
Leben zeigt. Wir wollen die Gute Nachricht zur Sprache zu bringen und hoffen, dass in anderen
Menschen das Vertrauen auf Gott erwachen und wachsen darf.
Grundlagen unseres gemeinsamen Lebens
Wir sind auf Gott hin angelegt. Darum brauchen wir die Beziehung zu ihm. Darum üben wir miteinander geistliches Leben ein. Dazu gehören unsere Gebete, das Feiern des Abendmahls, das gemeinsame Lesen der Bibel. Wir teilen Erfahrungen im Glauben miteinander.
Gemeinschaft ist eine Werkstatt für Beziehungen. Wir brauchen Zeit und Energie, die Beziehungen zu pflegen, zu erhalten und auftauchende Konflikte gewaltfrei zu lösen.
Wir bieten auf verschiedene Weise Herberge, je nach den Möglichkeiten, die die Orte bieten, an denen wir leben.
Wir gestalten gemeinsam das Leben. Die Feste des Kirchenjahres, aber auch die Feste, die das Leben anbietet, feiern wir. Im fröhlichen Feiern soll zum Ausdruck kommen, dass wir Geschöpfe Gottes sind.
In den alltäglichen Besorgungen, beim Bauen, beim Reisen und im beruflichen Leben versuchen wir, möglichst umweltverträgliche Wege zu gehen.
Wir sehen Materialismus und Konsumwut kritisch, nicht nur wegen ihrer Folgen für die Umwelt. Darum üben wir den Verzicht, wo immer er angezeigt ist.
Es gibt an unseren Lebensorten Raum für die, die mit den Anforderungen unserer auf Erfolg angelegten Gesellschaft Mühe haben, Schritt zu halten.
Fragmente aus unserer Geschichte
Blickrichtung und Perspektiven
Don Camillo ist ein Widerspruch. Menschen leben gemeinsam, ohne gemeinsam zu leben. Sie teilen und schauen für sich. Sie glauben und zweifeln. Sie geben sich Regeln und regeln die Ausnahmen. Sie legen sich fest und verändern fortwährend, was nicht mehr passt. Sie unterhalten Immobilien und bleiben beweglich.
Sie wissen, dass Himmel und Hölle auf der Erde existieren und glauben, dass das Beste noch kommt.
Was war, konstruiert jede selbst. Was kommt, weiss kein Mensch. Sicher ist nur eins: Jesus lebt. Dieser Glaube verbindet sie. Die Enthusiasten und Zweifler:innen, die Macher:innen und Wegbereiter:innen. Die Kontemplativen und die ewig Unruhigen. Die Bewahrer:innen und die Neuerer. Die Angeschlagenen und die Verschlagenen. Die Büezer und die Dozent:innen.
Der Auferstandene ist ihre gemeinsame Perspektive.
Organisation
Die Communität Don Camillo hat sich 2022 einen Rahmenvertrag gegeben, den Organisationsvertrag. Der Vertrag beschreibt die Verantwortlichkeiten der verschiedenen Organe und hält fest, wie entschieden wird. Wer Mitglied der Communität wird, unterschreibt diesen Vertrag.
Oberstes Organ ist die Communitätsversammlung. Sie entscheidet Geschäfte, die die Gemeinschaft als Ganzes betreffen. Sie stimmt über die konsolidierte Jahresrechnung ab.
Die Lebensorte der Communität sind die Communitätsstrukturen. Aktuell gehören dazu Montmirail, die Stadtklöster in Berlin und Bern, die Gemeinschaft am Ostring in Bern und die Weggemeinschaft. Sie delegieren eine Person in den Delegiertenrat, der von einem Präsidium geleitet wird.
Die Communitätsversammlung bestimmt zwei Personen als Büro. Sie bereiten die gemeinsamen Anlässe vor und halten die Wahlen ab.
Die Amtsdauer beträgt für alle Ämter ein Jahr.
Für die Geschäfte der Communität als Ganzes, sowie für die Arbeit in Montmirail dient der gemeinnützige Verein Don Camillo. Er ist Besitzer der Liegenschaften im Kanton Neuenburg.
Er ist in Ausschüssen organisiert.
In Montmirail besteht ausserdem der Verein Don Camillo Concept, der das Gästehaus beinhaltet. Er ist steuerpflichtig.
In Berlin besitzt der gemeinnützige Verein Don Camillo Stadtkloster Segen e.V. die Liegenschaft.
In Bern umfasst der Verein Stadtkloster Frieden die Belange des Projektes.
An allen Lebensorten ist die Communität Don Camillo Teil der evangelischen Kirche. Im Kanton Neuenburg ist sie offiziell anerkannt und entsendet ein Mitglied in die Synode.
In Berlin und in Bern wurde die Gemeinschaft von der Kantonalkirche angefragt, ein Stadtkloster zu gründen und zu beleben. Die Communität handelt an allen Lebensorten im Auftrag und im Rahmen der Verfassung der lokalen evangelischen Kirche.